wirtschaft fordert leitlinien für lehrerausbildung

Schule | Tafel in der Unterstufe (c) berwis / pixelio

Schule | Tafel in der Unterstufe (c) berwis / pixelio

beim vorbereitungsgespräch auf den bildungsgipfel erhitzte kein thema so sehr die gemüter wie das thema „lehrerausbildung“. aber wen wundert es, ist doch eine hochwertige und zielführende aus- und fortbildung der lehrkräfte entscheidend für die qualität des unterrichts und somit für die bildung unserer kinder und zukünftigen fachkräfte in den unternehmen.

zwar haben in den letzten jahren alle bundesländer reformen im lehramtsstudium begonnen, aber an der verbindung von theorie und praxis scheitert es noch. der vizepräsident der bundesvereinigung der deutschen arbeitgeberverbände (bda) dr. gerhard f. braun fordert daher weitreichende veränderungen für eine praxistaugliche lehrerbildung.

bereits 2003 hat die deutsche wirtschaft das konzept „master of education – für eine neue lehrerbildung“ vorgelegt. an den grundsätzen dieses konzeptes wurden nun die reformen gespiegelt und aktuelle „leitlinien für die lehrerbildung“ von bda und bdi (bundesverband der deutschen industrie) abgeleitet. nach meinung der wirtschaft sind folgende punkte entscheidend für eine effektive lehrerausbildung:

  • konsequente orientierung der studieninhalte am berufsbild des lehrers
  • kopplung von theorie und praxis von beginn an
  • zugrundelegung eines modernen leitbildes des lehrers, welches die aktuellen herausforderungen an der schule, wie heterogene lernvoraussetzungen, kompetenzorientierung des unterrichts, mitwirkung an der schulentwicklung u.a., aufgreift
  • festlegung, umsetzung und evaluierung von standards in der lehrerausbildung
  • konsequente umstellung des studiums auf bachelor und master
  • einrichtung von zentren für lehrerbildung an den universitäten
  • überprüfung der eignungsvoraussetzungen der bewerber und mit aufnahme des master-studiums eignung als entscheidungskriterium
  • start einer eigenen exzellenzinitiative für die lehrerbildung
  • erarbeitung einer systematischen berufseingangsphase für angehende lehrkräfte
  • gestaltung der fort- und weiterbildung als teil der schul- und personalentwicklung
  • empirische erforschung der wirksamkeit der lehrerbildung

„politik und hochschulen müssen die lehrerbildung von der peripherie in den mittelpunkt der universität stellen. nur ein ganzheitliches studium mit starken anteilen von pädagogik, psychologie und didaktik kann angemessen auf diesen anspruchsvollen beruf vorbereiten,“ so braun. in deutschland ist die lehrerausbildung hauptsächlich durch mathematik, englisch oder geografie geprägt. pädagogische aspekte werden nur am rand beleuchtet. stehen die lehrer dann im anschliessenden referendariat schliesslich vor einer klasse sind sie durch den eigenverantwortlichen unterricht regelmäßig überfordert.bda und bdi fordern daher eine lehrerbildung, bei der die studierenden schon ab dem ersten semester vor der klasse stehen.

auch der verband bildung und erziehung (vbe) unterstützt diese forderung und sieht hinsichtlich der ausbildung der erzieher einen dringenden nachholbedarf. udo beckmann, vorsitzender des vbe sagt: „die ausbildung muss endlich den internationalen standards angepasst und damit aus ihrem schattensein herausgeholt werden.“ bislang werden erzieher in deutschland frei nach dem motto ausgebildet, dass für die arbeit mit den kleinsten auch die kleinste ausbildung genügt. da aber bereits in den kindergärten der grundstein für die spätere bildung in den schulen gelegt wird, muss die arbeit der erzieher erstens entsprechend anerkannt werden und zweitens vor allem mit einer besseren ausbildung einhergehen.

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