Sachsen: Mittelschule wird flächendeckend zur Oberschule erweitert

Schule Schriftzug (c) S. Hofschläger / pixelio.de

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Ab dem neuen Schuljahr gibt es ebenso wie in Niedersachsen und Hessen auch in Sachsen allerlei neues. Bereits 2010 wurde mit den veränderten Bedingungen für die Bildungsempfehlung (noch unter Kultusminister Roland Wöller) auch die Weiterentwicklung der Mittelschule zur Oberschule vorbereitet. Was unlängst im Koalitionsvertrag der Staatsregierung Sachsen festgeschrieben ist, wird nun in einer Woche in Gänze Einzug in die Schullandschaft halten.

Ein weiterer Baustein im Zuge der Weiterentwicklung Mittelschule–Oberschule ist eine 2. Bildungsempfehlung in der 6. Klasse. Ab dem Schuljahr 2011/12 wurde diese bereits im zweiten Schulhalbjahr erteilt. Sie enthält unter anderem die Entscheidung der Klassenkonferenz mit der Empfehlung für den Real- oder Hauptschulbildungsgang oder das Gymnasium. Besondere Berücksichtigung finden die Kernfächer. Um die Bildungsempfehlung Gymnasium zu erhalten, muss der Notendurchschnitt in Mathematik, Deutsch und Englisch 2,0 oder besser sein.

Was ändert sich mit der Oberschule?

Ab dem kommenden Schuljahr 2013/14 wird es an allen Mittelschulen in den Klassenstufen 5 und 6 für besonders leistungsbereite Schüler Leistungsgruppen mit jeweils zwei Wochenstunden angeboten. In diesen 2 Stunden erhalten SchülerInnen die gern ans Gymnasiums wechseln möchten eine zusätzliche Förderung z. B. in Deutsch, Mathematik, Englisch, oder aber auch in ganz anderer Form z.B. als Methodentraining. Der Defizitansatz bleibt jedoch bestehen, denn der Hinweis ergeht auf Sachsen macht Schule, dass die Förderung sich danach richtet, wo worin der größte Unterstützungsbedarf besteht.

An der Oberschule wird die 2. Fremdsprache ab Klasse 6 mit drei Wochenstunden angeboten. Damit wird der Wechsel an ein allgemeinbildendes Gymnasium erleichtert. Sowohl die zusätzlichen Leistungsgruppen als auch die 2. Fremdsprache sind ein Angebot. Eine Pflicht zur Teilnahme wird nicht bestehen.

Das Kultusministerium Sachsen kooperiert mit Arbeitsagentur

Ab kommendem Jahr unterstützen fünfzig Praxisberater sächsische Schüler durch die frühzeitige und individuelle Berufsorientierung. Mit der Weiterentwicklung der Mittelschule zur Oberschule sollen Schüler besser auf ein späteres Berufsleben vorbereitet werden. Im Vordergrund steht die Optimierung der individuellen Förderung von Schülern sowie eine maßgeschneiderte Berufs- und Studienorientierung. Dazu werden die Stärken und Schwächen der Schüler in verschiedenen Kompetenzbereichen umfassend analysiert. Anschließend werden speziell geschulte Experten, sogenannte Praxisberater, eingesetzt, die eng mit den Klassenlehrern und den Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit zusammenarbeiten. Geplant ist, dass die Praxisberater nach einer speziellen Qualifizierung an den Schulen ab 2014 einsatzbereit sind. Dafür stellen die Bundesagentur für Arbeit und das Kultusministerium jährlich insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Der sächsische Landtag entschied, dass den Oberschulen zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von insgesamt einer Million Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen.

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