Meist beginnt es still und heimlich: Viele der jährlich mehr als 200.000 Brände in Deutschland werden durch einen technischen Defekt, etwa einen Kurzschluss, verursacht. Bis das Feuer auf Möbel, Gardinen und Teppiche übergreift, vergehen mehrere Minuten. Doch entdeckt wird die Gefahr oft viel zu spät – erst dann, wenn bereits große Teile des Raums in Flammen stehen. Die Hauptgefahr ist dabei nicht das Feuer, sondern der Rauch. Bis zu 90 Prozent der bundesweit jährlich 500 Brandopfer sterben an den Folgen einer Rauchvergiftung, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
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Im Haushalt lauern die Gefahren
Die meisten Unfälle, fast 3 Millionen pro Jahr, passieren im Haushalt. Der schwere Sturz ist der Spitzenreiter vor Vergiftungen gefolgt von Bränden bzw. Brandkatastrophen. Traurig ist es, wenn dabei Menschen umkommen. Gerade ältere Menschen und Familien mit Kindern sind am häufigsten von solchen Unfällen betroffen.
Im Sommer verletzt sich der Heimwerker bei unsachgemäßen Reparaturen oder beim Grill anzünden, im Winter steht der Weihnachtsbaum in Flammen, die Kerze wird vergessen auszumachen oder der Braten verschmorrt im Ofen. Allein 600 Menschen in Deutschland sterben jährlich bei Bränden – viele von Ihnen zu Hause. Feuerwehrleute rücken im Schnitt aller 3 Minuten täglich aus. So ärgerlich Haushaltsunfälle sind, um so wichtiger ist der Schutz und die Prävention in den eigenen vier Wänden, damit sie glimpflich ausgehen.
Festes Schuhwerk beim Gardinen abnehmen, keine Brandbeschleuniger verwenden und das wegschließen von Chemikalien und Arzneimitteln beugt Stürzen, Brandverletzungen und Vergiftungen vor. Das richtige Zeitmanagement und kein Arbeiten bei Müdigkeit vermindert Unfallrisiken ebenso wie das Lesen des Kleingedruckten auf der Verpackung. Die fachgerechte Lagerung und das Ausschalten von elektrischen Geräten rettet im schlimmsten Fall vielleicht das Leben aller Hausbewohner. Kleine Helferlein, wie rutschsichere Leitern, Steckdosenleisten mit Schalter zum Ausschalten, Feuerlöscher und vor allem Rauchmelder sorgen zusätzlich für Sicherheit.
Rauchmelderpflicht besteht im Übrigen bereits in den Bundesländern Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bremen und Sachsen-Anhalt. Nicht nur Neubauten sondern auch Bestandsbauten und Privatwohnungen müssen oft mit einer Übergangsfrist nachgerüstet werden. Falls doch mal etwas richtig schief geht und in der Küche oder im Wohnzimmer ein Feuer ausbricht, verlassen Sie so schnell wie möglich die Wohnung bzw. das Haus.
Todesursache bei Feuern ist oft viel öfter eine Rauchvergiftung als der Tod durch verbrennen. Alamieren sie beim Verlassen gegebenenfalls die Nachbarn und wählen sie den Notruf. Dabei ist es wichtig Ruhe zu bewahren und sich auf folgende Fragen zu konzentrieren:
- Wo ist etwas geschehen?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Personen sind betroffen?
- Welche Art der Erkrankung/Verletzung liegt vor?
- Welche weitere Gefahren gibt es?
- Warten Sie am Telefon auf Rückfragen!
Im Schlaf überrascht
Vielfach werden die Brandopfer buchstäblich im Schlaf überrascht. Denn nachts schläft auch der Geruchssinn, so dass die Opfer die Brandgase nicht bemerken. Abhilfe könnten Rauchmelder schaffen: Sie erkennen den Qualm frühzeitig und schlagen laut Alarm, so dass sich die Bewohner noch in Sicherheit bringen können. Zahlreiche Bundesländer haben reagiert und eine Rauchmelderpflicht eingeführt. „Dennoch ist bislang nur ein Drittel der Haushalte derzeit mit Rauchmeldern ausgestattet“, sagt GDV-Sprecher Stephan Schweda. „Für eine noch bessere Ausstattung muss der Gesetzgeber sorgen.“
Pflicht in immer mehr Bundesländern
In neun Bundesländern zählen Rauchmelder schon heute zur Pflichtausstattung in privatem Wohnraum – sowohl bei Neubauten als auch zur Nachrüstung in vorhandenen Gebäuden. Ab 1. November 2012 kommt Niedersachsen hinzu, und auch in Nordrhein-Westfalen sowie in Bayern wird über entsprechende Gesetze diskutiert. Dennoch sind vielen Eigentümern, Mietern und Vermietern die Regelungen noch unbekannt. Der GDV empfiehlt, sich über die rechtliche Lage im eigenen Bundesland zu informieren und wenn nötig den Vermieter um Abhilfe zu bitten. „Unabhängig von Gesetzen ist der Lebensretter Rauchmelder in jedem Haus und jeder Wohnung sinnvoll“, so Stephan Schweda weiter.
Rauchmelder: Tipps zur Montage
Rauchmelder sind mit wenigen Handgriffen installiert. Bei der Montage sollte man darauf achten, das Gerät unter der Zimmerdecke möglichst in der Raummitte zu platzieren. Sinnvoll ist es, alle Schlaf- und Kinderzimmer mit den Meldern auszurüsten, ebenso wie Wohnungsflure. Die Funktion und der Batteriestatus sollten regelmäßig überprüft werden. Besonders praktisch sind Modelle mit Langzeitbatterien, die eine Lebensdauer von zehn Jahren und mehr aufweisen. Unter www.gdv.de und www.rauchmelder-lebensretter.de gibt es mehr Informationen.
Ich hoffe, dass nicht beim Schlafen passiert. Das wäre einfach furchtbar und ich wäre auf jeden Fall überrascht. VG