Sprachkompetenz bei Vierjährigen

Kinder schmökern im Buch (c) magicpen / pixelio.de

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Sprachkompetenz ist für das Lernen besonders wichtig. Die Anlagen zum Sprechen bringen bereits Neugeborene mit. Ein intaktes Sprachzentrum sowie Zwerchfell, Lippen, Zunge und Gehör bilden die wichtigsten und wesentlichsten Voraussetzungen für das Sprechen Lernen. In der Regel bringen schon Babys und Kleinkinder den Willen mit, sich mit anderen zu verständigen und eine Beziehung einzugehen.

Wenn Ihr Baby schreit, ist das seine Sprache. Es will Ihnen was mitteilen. Neben der verbalen Kommunikation gibt es auch die nonverbale Kommunikation. Ihr Baby benutzt auch Körpersprache, seine Mimik und intensive Blicke, um sich Ihnen mitzuteilen. Für Ihr Kind wird es immer wichtig sein von Ihnen eine Antwort zu erhalten. Neben Berührungen und dem Blickkontakt wünscht sich Ihr Baby auch, dass Sie mit Ihm sprechen. Also tun Sie das bitte und gerade auch, wenn Ihr Kind noch nicht mit gesprochenen Worten reagiert.

Verständigung macht Spaß

Ihr Kind lernt von Ihnen und aus der Umwelt, dass Verständigung Spaß macht. Wächst es mit Sprache, Mimik und Gestik auf, wird es nachahmen und mit Sprache vertraut werden. Situationsbezogen erzählen Sie ihm am Besten, was Sie gerade tun. Ob beim Spielen, Baden, Füttern oder Wickeln – Sie dürfen gern sprechen, singen und Geräusche machen. Es wird sich freuen, den Klang Ihrer Stimme zu hören. Sehr schnell wird Ihr Baby unterschiedliche Laute entwickeln und reagieren. Bis zum ersten Wort vergehen Monate einer rasanten und aufregenden Sprachentwicklung. Vieles können Sie durch aufmerksames bewusstes Beobachten erkennen. Im Übrigen entwickelt sich auch ein großer Wortschatz durch einen großen umfangreichen Wortschatz.

Die ersten Test erst vor dem Schulstart

Mit Eintritt in die Kinderkrippe, Kindertagespflege oder in den Kindergarten vergrößert sich die Umwelt Ihres Kindes. Es kommen andere Stimmen und viele neue Wörter hinzu. Die Sprachentwicklung sollte durch geschultes sensibles Personal unterstützt und befördert werden. Umso erschreckender, dass Experten immer noch davon ausgehen, dass 20 % aller Kindergartenkinder Sprachentwicklungsprobleme aufweisen. Sprachtests oder Sprachstandsmessungen decken bei den Kindern diese Lücken auf, mit dem Ziel, diese noch bis zum Schulstart zu füllen. Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen im Frühjahr diesen Jahres diese Tests als verbindlich eingeführt. Dabei wurde festgestellt, dass sogar 30 % der Kinder nicht das erforderliche Sprachniveau für den Eintritt in die Grundschule erreichen.

Sprechen lernt man am besten durch sprechen

Nun liegt es neben den Eltern hauptsächlich an den Erziehern in den Kindergärten, diese Sprachentwicklungsprobleme zu lösen. Hierzu ist ein bewusster Umgang mit der Sprache, durch Nutzung vielfältiger Sprachanlässe und durch die sogenannte Literacy-Erziehung notwendig. Literacy-Erziehung vermittelt nicht nur die Lese- und Schreibkompetenz, sondern auch Text- und Sinnverständnis, sprachliche Abstraktionsfähigkeit, Lesefreude und Vertrautheit mit Büchern sowie die Fähigkeit, sich schriftlich auszudrücken. Da hilft das tägliche Vorlesen genauso, wie das gemeinsame Ansehen von Kinderbüchern, das Erzählen von Geschichten und das Entziffern von Buchstaben auf Plakaten oder der Milchtüte.

Wenn Sie in die Schule kommen, sollten die Kinder über folgende Sprachkompetenzen verfügen:

  • Laute und Wörter korrekt aussprechen
  • Grammatikalisch weitgehend korrekt formulieren – also etwa Singular und Plural bilden
  • Steigerungsformen kennen (dick, dicker am dicksten)
  • Verben richtig beugen (ich gehe, du gehst …)
  • Sätze richtig konstruieren
  • Erlebnisse und Geschichten inhaltlich zusammenhängend erzählen

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