Gesunde Kinderbetreuung = gesunde Kinder?

Erdbeeren (c) Margrit Wittwer / pixelio.de

Erdbeeren (c) Margrit Wittwer / pixelio.de

Kurz nach der Geburt ist wohl laut Ergebnis zahlreicher Studien die Muttermilch das beste  für Ihr Baby, um kräftig an Gewicht und Körpergröße zu zulegen. Für alle Babys, die nicht gestillt werden (können), gibt es Milchpulver, Tee, Wasser und bald auch Säfte. Im weiteren Verlauf des Aufwachsens kommt je nach Alter immer noch ein Nahrungsmittel hinzu. Schon vor dem ersten Geburtstag stehen Nudeln, Kartoffel, Fleisch, Brot und Streichwurst auf dem Speiseplan. Auch Obst und mal was süßes gehören ins Programm. Ist das Kind hungrig oder satt signalisiert es das verbal oder mit dem Körper.

Viele Ernährungsprobleme von Geburt an

Und trotzdem haben viele Kinder Ernährungsschwierigkeiten, was sich schon vor der Einschulung in schlechten Zähnen, Diabetes oder/und Übergewicht zeigt. Teilweise ergibt sich schon vor Eintritt in die erste Betreuungseinrichtung Handlungsbedarf. Flächendeckend gibt es dazu viele präventive Aufklärungsprojekte, die sich mit Ernährung, Gesundheit und Körper befassen. Die Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (Kiggs) von 2007 zeigen, dass etwas getan werden muss. „Rund 15 Prozent oder 1,9 Millionen der Kinder von 3 bis 17 Jahren in Deutschland sind übergewichtig. Etwa 6 Prozent oder 800.000 leiden unter Fettleibigkeit. Die Ursachen: mangelnde Bewegung und häufig nicht optimale Ernährungsgewohnheiten. Hier haben wir angesetzt und hier werden wir uns weiter engagieren,“ so der PEB-Vorstandsvorsitzende Prof. Berg.

Gesunde Kitas, starke Kinder

Das PEB-Projekt „Gesunde Kitas • starke Kinder“ ging jetzt zu Ende und hat natürlich auch was gebracht. Über die Kinder kommt das Projekt auch an die Eltern und Familien ran. Was hier vermittelt wird, schafft Grundlagen für die zukünftige Entwicklung der Kinder, gerade im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil. Diese Chance sollten wir für die Gesundheit und Zukunft unserer Kinder nutzen.“ sagt Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Frage der Nachhaltigkeit bleibt bei solchen steuerfinanzierten Projekten meist offen. Je größer der Topf im Bundesministerium, um so mehr Projekte gibt es auch. Leider sind alle Mittel und Projekte zeitlich begrenzt. Sicher eignet sich Projektarbeit, um bestimmte Themen zu fördern. Jedoch dürfen Themen, wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, die Liebe zum eigenen Körper und eine gute Gesundheit nicht zeitlich begrenzt in Projekten stattfinden.

Gesundheit als Lebensaufgabe

Gerade bei Ernährung gehen die Geschmäcker auseinander. Täglich erschlägt uns ein Überangebot von Nahrungsmitteln. Um zu wissen, was wir essen, müssen wir uns immer wieder neu informieren. Viele Menschen kehren mittlerweile zu den Basics zurück und meiden stark verarbeitete (Fertig-)Produkte. Schon Babys leiden an Nahrungsmittelallergien. Auch das persönliche Budget, was für Lebensmittel zur Verfügung steht, ist maßgeblich für die Entscheidung, was wir kaufen können. Die Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen den Kühlschrank mit gesunden Lebensmitteln zu füllen, sind also höchst unterschiedlich.

Eine gesundes Frühstück in der KiTa kann da nur der Anfang der Aufklärung sein. Bis zur Volljährigkeit und zur absoluten Eigenverantwortung für sich und seinen Körper lösen Förderprogramme im Gießkannenprinzip nicht das Problem. Ob und wie sich junge Erwachsene Ihrem Körper widmen, hängt oft von der Vorbildwirkung des Umfeldes ab. Mit zunehmenden Alter verändert sich unser Körper und dessen Bedürfnisse. So brauchen wir eigentlich keine Projekte, die nicht nachhaltig genug sind sondern echte positive Lernerfahrungen und Bewältigungsstrategien für sich verändernde Lebenswelten. Was an dieser Stelle immer wieder gut hilft, sind individuell aufbereitete Informationen und konkrete Hilfeangebote. Dazu bieten die Bundesministerien sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) passende Broschüren zum Nachlesen und Bestellen.

In der Kinderbetreuung einen Grundstein legen

Arbeiten Sie mit Kindern und Jugendlichen und betreuen Sie diese im Tagesverlauf in Ihrer Betreuungseinrichtung haben Sie neben den Eltern direkten Zugang. Auch Sie wirken mit Ihrer Arbeit und Ihren Werten als Vorbild. Dieser Vorbildrolle täglich gerecht zu werden, erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion. Das eigene Verhalten zu beobachten und zu analysieren, ist gerade in der Pädagogik ein wesentlicher Teil zum Gelingen. Oft verändert Ihre Arbeit im Laufe der Jahre auch Ihre Persönlichkeit. Ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Arbeit ist die Weiterbildung. Eine gute Weiterbildung vermittelt nicht nur Wissen sondern ermöglicht es Ihnen Erfahrungen zu sammeln. Praktisches Tun ist also Teil des Weiterbildungskonzeptes inkludiert. Arbeiten Sie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten Sie im dritten Schritt natürlich auch mit den Sorgeberechtigten und den Familien. Die Lebenswelten Ihrer Schützlinge gilt es wie die Beziehungen im Alltag zu kennen und zu beachten.

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