Rechtspsychologische Gutachten oft mangelhaft

Kinder| Geschwister (c) Torsten Schröder / pixelio.de

Kinder| Geschwister (c) Torsten Schröder / pixelio.de

Im Streit um die elterliche Sorge, den Aufenthalt oder das Umgangsrecht benötigen Gerichte oft rechtspsychologische Gutachten. Eine Studie der FernUniversität in Hagen wertete 116 Gutachten im OLG-Bezirk Hamm aus: Nur eine Minderheit erfüllt die Qualitätsstandards, fanden zwei Psychologie-Professoren heraus. Aus den Gutachten ergeben sich aber immer gravierende Eingriffe in Lebenswege von Kindern.

weiterlesen

Kinder: Emotionale Egozentrik wächst sich aus

Haus | Knopfsammlung (c) Susanne Schmich  / pixelio.de

Haus | Knopfsammlung (c) Susanne Schmich / pixelio.de

Max-Planck-Forscher entdecken Gehirnregion, die an der Überwindung eigener Gefühle im Kindesalter beteiligt ist: Kinder sind egozentrischer als Erwachsene. Wissenschaftler vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften haben nun erstmals nachgewiesen, dass sie sich auch emotional schlechter in den Standpunkt eines anderen Menschen hineinversetzen können. Den Forschern zufolge muss bei Kindern zunächst der Supramarginale Gyrus der rechten Gehirnhälfte genügend entwickelt sein, damit sie egozentrisches Verhalten ablegen.

weiterlesen

Sachsen: Studie zu Langzeitfolgen von Frühgeburt und Angeboten

Frühchen (c) tammydz / pixabay.de

Frühchen (c) tammydz / pixabay.de

Die Dresdner Hochschulmedizin startet eine Untersuchung zu Langzeitfolgen von Frühgeburt und Effekten spezifischer Betreuungsangebote. Das Projekt untersucht für Deutschland erstmalig umfassend die langfristigen Konsequenzen von Frühgeburt und evaluiert die Wirksamkeit vorhandener psychologisch-sozialmedizinischer Versorgungsprogramme. Die mit rund 700.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie wird gemeinsam durch das „Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung“ (ZEGV) und dem Fachbereich Neonatologie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden in enger Zusammenarbeit mit der AOK PLUS durchgeführt. Die Studie basiert auf der Auswertung von 140.000 anonymisierten Datensätzen der AOK PLUS, ergänzt durch die zusätzliche Befragung einer ausgewählten Untergruppe.

weiterlesen

Neues Verfahren erhöht die Sicherheit von Gefäßprothesen

Medizin | Wirbelsäule, geröntgt (c) Dieter Schütz / pixelio.de

Medizin | Wirbelsäule, geröntgt (c) Dieter Schütz / pixelio.de

Etwa 40 von 100.000 Einwohnern erkranken jährlich an einem Aortenaneurysma. Für die Versorgung dieser krankhaften Erweiterung der Schlagader hat sich das schonende Verfahren eines Aortenstents bewährt. Dieser Zylinder aus einem Drahtgeflecht, der mit einer Gefäßprothese ummantelt ist, schaltet die Aussackung aus. Das Blut strömt durch die Prothese, das Aneurysma ist dem Blutfluss nicht mehr ausgesetzt. Im Lauf der Zeit kann sich eine solche Prothese durchaus verschieben oder auch undicht werden. Mit einem neuen Verfahren – der „Verschraubung“ der Prothese mit der Schlagader – werden diese Komplikationen auf lange Sicht deutlich reduziert. Die Methode wird deutschlandweit nur in wenigen Zentren angeboten – Gefäßchirurgen in Dresden-Friedrichstadt gehören zu den ersten in Dresden, die das Verfahren erfolgreich einsetzen.a

weiterlesen

Wenn Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen – Soziale Elternschaft in Westafrika

Prof. Dr. Erdmute Alber - Lehrstuhl für Sozialanthropologie - Universität Bayreuth (c) Foto Prof. Dr. Erdmute Alber

Prof. Dr. Erdmute Alber - Lehrstuhl für Sozialanthropologie - Universität Bayreuth (c) Foto Prof. Dr. Erdmute Alber

In weiten Teilen Westafrikas ist es seit Jahrhunderten alltäglich, dass Kinder nicht bei ihren leiblichen Eltern, sondern bei Pflegeeltern aufwachsen. Dies gilt insbesondere auch für die Baatombu, eine Volksgruppe im Norden Benins. In ihrer neuen Monographie „Soziale Elternschaft im Wandel. Kindheit, Verwandtschaft und Zugehörigkeit in Westafrika“, die aus einer mehr als 20jährigen Forschungsarbeit hervorgegangen ist, zeichnet die Bayreuther Sozialanthropologin Prof. Dr. Erdmute Alber ein detailliertes Bild des aus europäischer Sicht ungewohnten Phänomens der Kindspflegschaft. Dabei wirft sie Fragen auf, die auch für die Diskussionen um Familie und Elternschaft in Europa interessant sind.

weiterlesen

Länger selbstständig leben: Notsituationen erkennen

Altenpflege (c) geralt / pixabay.de

Altenpflege (c) geralt / pixabay.de

Alleinstehende Senioren leben riskant: Nach einem Sturz liegen sie oft mehrere Stunden am Boden, bevor ihre missliche Lage entdeckt wird. Ein Sensorsystem erkennt solche Notsituationen automatisch und alarmiert Angehörige, Nachbarn oder Pfleger.
Herr S. ist sehbeeinträchtigt und seit einem Schlaganfall auf einen Gehstock angewiesen. Dennoch möchte der alleinlebende Siebzigjährige nicht in ein Heim umziehen. Diesen Wunsch hegen die meisten älteren Menschen. So lange wie möglich wollen sie in den gewohnten vier Wänden bleiben und selbstbestimmt leben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts trifft dies auf 70 Prozent der Senioren zu. Wider besseres Wissen setzen sie ihre Gesundheit aufs Spiel. Denn mit dem Alter nehmen nicht nur Herz- und Kreislaufprobleme zu, auch das Sturzrisiko steigt. Schätzungen zufolge stürzen von den zu Hause lebenden über 65-Jährigen etwa 30 Prozent mindestens einmal jährlich. Bei den über 80-Jährigen sind es mehr als 40 Prozent.

weiterlesen