Gesund schmeckt besser wissen nicht nur Eltern sondern auch Sie als Fachkräfte in den Einrichtungen. Das Schuljahr 2008/2009 ist erfolgreich gestartet und mit mit ihm beginnt für rund 32.000 Erstklässler in Sachsen der tägliche Run auf das Pausenbrot.
Inhaltsverzeichnis
Theorie und Praxis
Der Blick in die Brotbüchsen der Kinder in Ihrer Einrichtung bringt oft zu Tage, dass nicht alle gesundes Essen mitbringen. Eigentlich wissen Eltern ganz genau, was ein gesunder Pausensnack enthalten soll. Förderlich sind (Vollkorn)-brot, Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie ein Getränk. In der Theorie klappt das auch wunderbar, nur sieht die Praxis in Ihrer Einrichtung leider oft ganz anders aus. Der Trend geht auch in der Brotbüchse zu fast Food und Süßigkeiten. Aber auch extra für Kinder angebotene Lebensmittel haben oft einen hohen Fett- und Zuckergehalt. Das ist nicht nur für die Zähne nicht gut, sondern fördert auch das Übergewicht. So musste der kinder- und jugendärztliche Dienst zu Beginn des Schuljahres 2006/07 bei 8,5 Prozent der Einschüler Übergewicht feststellen.
Gesund schmeckt besser und steigert die Konzentration
Eine gesunde und ausgewogene Mahlzeit in der Schule trägt dazu bei, Übergewicht zu vermeiden, erhöht aber auch die Konzentration der Schüler. In den Kindergärten können die kleinen mit der Fit Kid – Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas den richtigen Umgang mit Lebensmitteln lernen. Im Rahmen der Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen – kinderleicht“ lernen die Kinder die Unterschiede zwischen gesunden und ungesunden Lebensmitteln kennen und bereiten auch mal selbst ihre Mahlzeiten zu. Nach der Kindergartenzeit ist dann die Schule gefordert, zumal sie nicht nur für theoretisches Wissen sorgt. Als Schule müssen Sie die Anforderungen an ein gesundes ausgewogenes Mittagessen erfüllen. In Ihren Schulkantinen verbringen die SchülerInnen viel Zeit. Für viele Eltern ist jedoch auch das Preis-Leistungsverhältnis für ein gesundes Essen wichtig.
DGE Standards für Ernährung plus Fortbildung
Im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums hat die deutsche Gesellschaft für Ernährung (dge) mittlerweile bundeseinheitlich geltende Standardrs entwickelt, welche von einigen Schulträgern bereits als Ausschreibungsgrundlage genutzt werden. Allerdings sind die Standards nicht verpflichtend. In seinem Positionspapier vom September letzten Jahres forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband die bundesweite Umsetzung der Standards und die Verankerung im Schulgesetz. Außerdem forderten sie die Berücksichtigung der Ernährungs- und Verbraucherbildung in den Lehrplänen. Denn „es reicht nicht, gesundheitsförderliches Essen in der Schule anzubieten, sondern man muss das Thema tatsächlich in den Unterricht transportieren“, sagt Elke Liesen von der dge. Und genau dazu bietet die deutsche Gesellschaft für Ernährung (dge) auch Fortbildungen für Fachkräfte an.
Den AID-Ernährungsführerschein machen
Für die dritten Grundschulklassen wird deshalb ein weiteres Projekt angeboten, der AID-Ernährungsführerschein. Im Idealfall soll er bald so selbstverständlich sein wie der Führerschein fürs Fahrrad. beim AID-Ernährungsführerschein geht es, ähnlich wie bei der Fit-Kid-Aktion, um die Vermittlung des theoretischen Ernährungswissens. Aber in erster Linie will man den Schülern zusätzlich praktische Kompetenzen vermitteln, welche sie im Alltag umsetzen können. Am Ende sollen die Kinder in der Lage sein, sich mehrere einfache Gerichte selber zubereiten können.
EU plant Programm zur kostenlosen Abgabe von Obst und Gemüse an Schulkinder
Unterdessen hat die europäische Kommission vorgeschlagen, ein Programm zur kostenlosen Abgabe von Obst und Gemüse an Schulkinder einzuführen, um Kindern und Jugendlichen gesunde Essgewohnheiten zu vermitteln. Neben der kostenlosen Verteilung von Obst und Gemüse sieht das EU-Schulobstprogramm Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen, wie auch Maßnahmen zum Austausch empfehlenswerter Praktiken, vor. Für das zum Schuljahr 2009/10 anlaufende Programm will die EU jährlich 90 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Da gesundes Trinken mindestens genau so wichtig wie gesundes Essen, hat die EU auch die Schulmilchregelung aktualisiert. Damit sollen mehr Kinder eine breitere Palette von gesunden Milchprodukten zur Verfügung gestellt bekommen.
Mehr Trinkbrunnen in die Schulen
Eine weitere Möglichkeit ist die Installation von Trinkbrunnen in der Schule, denn Wasser ist ja bekanntlich das gesündeste und kalorienärmste Getränk. Bereits der sechste Trinkbrunnen versorgt die Leipziger Schüler mit frischem Wasser. Eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr beeinflusst die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Schüler positiv. Die von Wissenschaftlern empfohlene Menge Trinkwasser beträgt für Kinder zwischen 6 und 9 Jahren 1 Liter pro Tag. Kaum einer der Schüler erreicht diese Trinkmenge. Frisches Trinkwasser ist der perfekte Durstlöscher. Es erfrischt, enthält weder Kalorien noch Zucker und macht müde Schüler wieder munter. Die Trinkwasserbrunnen in den Schulen entstehen im Rahmen des Leipziger Modellprojekts „Optistart“, das vom Leipziger Gesundheitsamt, der Universität Leipzig und weiteren Partnern umgesetzt wird.
„Fit Kid“ – gesund schmeckt besser in der Kindertagespflege
„Fit Kid – Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas“ richtet sich im Rahmen der Kampagne „Besser essen. Mehr bewegen – kinderleicht“ auch an Kindertagespflegepersonen. Gerade im frühkindlichen Bildungsbreich ist leisten Sie als Kindertagespflegeperson die gleiche Betreuungs- und Bildungsarbeit wie eine Kindertagesstätte. Für Eltern und Kinder ab 1 Jahr ist die Kindertagespflege laut SGB VIII ein gleichwertiges Angebot, was wie Kindertagesstätten nach dem Bildungsplänen der Länder arbeiten. Gerade in den ersten drei Lebensjahren entwickelt sich das Ernährungsbewusstsein. Die Verantwortung bei allen, die sich in dieser Zeit mit den Kindern und mit deren Ernährung befassen. Fit Kid steht ihnen als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung und unterstützt Sie dabei, ein ernährungsphysiologisch ausgewogenes Angebot in Ihrer Kindertagespflege zu etablieren.
Ein ausgewogenes Speiseangebot für die Kindertagespflege
Eine besonders große Verantwortung obliegt Ihnen als Kindertagespflegeperson, wenn Sie die Mahlzeiten für die betreuten Kinder planen. Natürlich müssen diese Mahlzeiten ausgewogen, abwechslungsreich, finanzierbar und altersgemäß tauglich sein. Gerade zum Mittagessen lassen viele Tagesmütter und -väter das von den Eltern bestellte Essen über einen Caterer liefern. Aber gesund schmeckt besser gilt auch bei der Auswahl eines Essenanbieters, wo es einiges zu beachten gibt. Kochen Sie im Gegenzug dazu lieber vor bzw. mit den Kindern frisch bietet es sich an die Seiten der deutschen Gesellschaft für Ernährung zu besuchen und die Empfehlungen zur gesunden Ernährung zu berücksichtigen. Ernährungsgewohnheiten und Besonderheiten Ihrer Kindergruppe gilt es zu beachten.
Enger Kontakt zu den Eltern
Da Sie in engem Kontakt zu den Eltern stehen, sind Sie erster Ansprechpartner für ernährungsrelevante Themen. Wenn Sie sich zum Thema „Ernährung“ fortbilden möchten, bietet ihnen Fit Kid einen Schulungsservice. Ab 2008 werden in eintägigen Schulungen die Grundlagen einer ausgewogenen Kinderernährung in Theorie und Praxis vermittelt. Neben ernährungsphysiologischen Themen werden u. a. Aspekte der Ernährungsbildung, Allergieprävention und Hygiene besprochen. Auf den Fit Kid-Seiten können Sie sich gern im Vorfeld über ausgewogene Ernährung informieren und sich Anregungen für neue Rezepte oder Büchertipps holen.
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